Zusammengefaßte
Chronik der
Altschützen Baierbrunn e.V. Am 01. Februar 1893 wurde die Schützengesellschaft Baierbrunn gegründet. Die Erkenntnis dieses Gründungsdatums haben wir unserem Schützenbruder Alfred Hutterer zu verdanken, der die Statutensammlung bei seinen Recherchen zu seiner Ortschronik entdeckt hat.
Durch den ersten Weltkrieg erlitt das neue Vereinsleben wieder einen herben Rückschlag bis 1919; auch die kommenden Inflationsjahre ließen einen neuen Aufschwung nicht zu. Als im Jahre 1921 Gustav Ludwig zum 1. Schützenmeister gewählt wurde, kam mehr Leben in den Verein; so trat man 1922 dem Bayerischen Zimmerstutzenverband bei. Bei der Gründungsversammlung des Gaues XV Wolfratshausen wurde Gustav Ludwig zum 2. Gauschützenmeister gewählt. Noch im selben Jahr übernahm er das Amt des 1. Gauschützenmeisters in Anbetracht seiner vielseitigen Kenntnisse im Schützenwesen. Im
Jahre 1927
führten die Altschützen Baierbrunn anläßlich ihres 30-jährigen Gründungsfestes
ein
Gauschießen durch.
Im Jahre 1930 erhält der Verein erstmals eine Schützenkette, die trotz vieler Taler- und Münzenspenden von Schützenkameraden und vor allem von Herbergsvater Josef Strobl noch 85 Reichsmark kostet. Als erster Schützenkönig durfte Emil Schürer am 30. August 1930 das schöne Stück mit nach Hause nehmen. Zu diesem Zeitpunkt fanden sich nur noch 23 Reichspfennige in der Schützenkasse, nachdem alles Geld für die Anfertigung der Schützenkette verwendet worden war. Ein größeres Schießen fand im September 1935 im Freien statt, nämlich auf der "Rothmeier-Alm". Geschossen wurde auf Fest-, Stern- und Wehrmannsscheibe. Schon damals konnten die Altschützen über die Beitragseinnahmen ihrer Mitglieder nicht frei verfügen. So mußten an den Gau und an die Deutsche Schießbehörde Beiträge abgeliefert werden. 1941 erlahmte der Schießbetrieb nach Ausbruch des 2. Weltkrieges und ruhte bis Ende 1957. Nachdem vorerst niemand von den alten Schützenkameraden vorhanden war, der die Schützengesellschaft wieder aus dem "Dornröschenschlaf erweckt hätte, fand sich auf Betreiben des Herrn Kastner in der Waldgaststätte Buchenhain die "Schützengesellschaft Buchenhain" zusammen. 1957 erhoben diese Anspruch auf die Baierbrunner Schützenkette. Nunmehr rührte sich das Herz der alten Schützenkameraden - die ältesten davon (Sexl, Weickmann, Stahuber und Beil) riefen zu einer Wiederbelebungsversammlung am 11. Januar 1958 auf. Die Vorstandschaft nach dem 2. Weltkrieg sah wie folgt aus: Josef Sexl,
1. Schützenmeister Es war ein hoch anzurechnender "Verdienst" des verstorbenen Herbergsvaters Josef Strobl sen., daß er seinen Zimmerstutzen bei der Ablieferung der Waffen, die an die Ami's erfolgen mußte, nicht "gefunden" hat und diesen erst später wieder ausgrub, so daß der Schießbetrieb mit vorerst einem Zimmerstutzen aufgenommen werden konnte. Der Schützenkönig vor dem Krieg, Alex Stiegler, hatte die Schützenkette über den Krieg hinweg gerettet, versah sie mit einem neuen Taler und übergab sie wieder dem Verein. Nach dem Wiederaufleben der "Altschützen" zählte der Verein 40 Mitglieder. Im Jahre 1961 wurde ein Zimmerstutzen und ein zweiter Seilzug gekauft; im Jahre 1962 kam ein weiterer Stutzen hinzu. 1965 baute Herbergsvater Josef Strobl sein Lokal um und erlaubte den Schützen, im "Salettl" ihre Stände aufzubauen. Ein Jubiläumsschießen fand 1967 anläßlich des 70-jährigen Bestehens der Altschützen statt. Die Altschützen Baierbrunn werden 1972 ins Vereinsregister eingetragen, die Mustersatzung des Bayerischen Sportschützenbundes wird anerkannt. Nachdem wiederholt der Wunsch nach einem Vereinsabzeichen laut geworden war, erinnerte sich Josef Wagner an ein altes Vereinsabzeichen, das noch aus der Gründerzeit der "Jungschützen" stammte. Dieses wurde einmütig übernommen und als Vereinsabzeichen der "Altschützen Baierbrunn e.V." verwendet. Auch für den Kauf einer Jungschützenkette entschloß man sich im Jahre 1976 und ein Jahr später durfte der Jungschützenkönig Josef Wagner die Kette mit nach Hause nehmen. Anläßlich des 80-jährigen Gründungsjubiläums fand vom 14.-16.04.1977 ein Jubiläumspreisschießen statt. Neben einer festlichen Preisverteilung im Pfarrsaal Baierbrunn gedachte man nach dem Festgottesdienst und einem Schützenzug, der vom Trommlerzug der Gebirgsschützenkompanie Beuerberg geleitet wurde, der Verstorbenen am Kriegerdenkmal. 1979 wurde nach eingehenden Erkundigungen nach einer passenden Fahnenstickerei, die man dann im Kloster Schlehdorf fand, Valentin Pruy mit dem Entwurf eines Fahnenmotivs betraut. Nach langjährigen Vorbereitungen wird im Herbst 1981 endlich das von der Gemeinde Baierbrunn erstellte Sport- und Bürgerzentrum fertiggestellt. Vom langjährigen Herbergsvater Josef Strobl sen. verabschiedeten sich die Baierbrunner Altschützen mit einer großen Abschiedsscheibe. Im neuen Schützenheim das sich im Kellergeschoß des Sport- und Bürgerzentrums Baierbrunn befindet, kann man auf 12 automatischen 10-Meter-Schießständen mit Zimmerstutzen, Luftgewehr, Luftpistole und Armbrust schießen. Im gemütlichen Schützenstüberl läßt es sich grüabig ratschen. Mit diesen Räumen befinden sich die Altschützen zusammen mit der Schützengilde Georgenstein in der glücklichen Lage, über einen der bestausgerüstetsten Schießstände zu verfugen. Diese Superbedingungen trugen auch zu einem sprunghaften Anwachsen der Mitgliederzahl bei - belief sich der Mitgliederstand 1981 noch auf 144, 1982 waren es schon 180 Mitglieder; heute beträgt die Mitgliederzahl 10 % der Ortsbevölkerung, nämlich über 250. Im Jahre 1983 führten die Altschützen Baierbrunn das 31. Gauschießen des Isar-Loisach-Schützengaus Wolfratshausen anläßlich des 80-jährigen Gründungsfestes, der 25-jährigen Wiedergründung, des 110. Geburtstages des ehemaligen Schützenmeisters und Gauschützenrneisters Gustav Ludwig und des 60-jährigen Bestehens des Isar-Loisach-Schützengaus Wolfratshausen durch. 657 Schützen aus 31 Vereinen besuchten dieses Schießen. Im
Jahre 1984 luden die Altschützen Baierbrunn
zu ihrer ersten Fahnenweihe
in ihrer 90-jährigen
Geschichte ein. Zu Festzug und
Festzelt kamen viele Schützen aus Nah und Fern - aus dem
Isar-Loisach-Schützengau Wolfratshausen und aus Hochfilzen und Nauders in Tirol.
Unser
Dank gilt unseren langjährigen
Vereinsmitgliedern, die mit ihrer
aufopfernden Tätigkeit für
das Wohl der Altschützen viel
Idealismus und freie Zeit eingesetzt haben und die aus diesem
Grunde
zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden:
![]() v.l.n.r. Josef Strobl sen., Georg Fellermeier, Simon Pfister sen. und Jakob Beil _______________________________________________________ ![]() Die älteste
Schützenscheibe, die im Besitz der Altschützen Baierbrunn ist.
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